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Das Stück beginnt. Wir hören eine Melodie, das sogenannte „Thema“. Es wird ein bisschen mit dem Thema gespielt, vielleicht wird es noch einmal gespielt, etwas langsamer oder schneller, etwas höher oder tiefer oder auf einem anderen Instrument. Dann hören wir eine zweite Melodie, die sehr anders ist als die erste: das zweite Thema. Es steht in einer anderen Tonart als das erste – es hat einen völlig anderen Charakter. Und auch mit diesem zweiten Thema wird gespielt, auch das zweite wird wiederholt, es wird variiert, leicht verfremdet (weil es so schön ist und damit man es sich leichter merken kann). Und dann geht’s rund: Beide Themen werden aneinander gerieben, sie beginnen sich zu überlappen, zu überschneiden. Sie wandern durch verschiedene Tonarten, sie arbeiten gegeneinander … … und am Ende vielleicht sogar miteinander (aber nicht immer!). Vielleicht gibt es eine Versöhnung der beiden, vielleicht nicht. Möglicherweise kehrt das zweite Thema zurück, aber in der Tonart des ersten. Es ist ein bisschen so, als würde eine der beiden Streitparteien auf die andere zugehen und sagen: Okay, finden wir einen Kompromiss. Dann passieren noch ein paar andere Dinge, es gibt dramatische Verästelungen, Ablenkungen, Erinnerungen an den Anfang des Stücks und dann gibt’s einen dramatischen Schluss. Fertig. Sonatenhauptsatzform, bäm.

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